oben: beim Klick auf das Bild öffnet sich eine ca. 18 MB große PDF-Datei.
Fest der 1000 Kerzen
An das „Fest der 1000 Kerzen“ hat sicherlich Mancher schöne Erinnerungen – nicht nur Bad Schwartauer. Die Besucher dieser Veranstaltung kamen nicht nur aus der Solbadstadt; viele Menschen nahmen auch etliche Kilometer Anfahrt in Kauf, um „dabei“ zu sein.
Die von mir aufgenommenen Bilder entstanden am 4.9.1987 am Schwartauer See, wo das „Event“, das dann "Lichterfest" hieß, stattfand. Fackeln sind zu sehen. Aber „das“ war bereits nicht mehr das „Fest der 1000 Kerzen“, das ich als Kind kennen- und lieben gelernt hatte. Wo, so fragte sicherlich nicht nur ich mich, sind all die „bunten Lichter“, die es früher hier zu diesem Anlass gab, geblieben?
Als ich noch Kind und Schüler war (ich bin Jahrgang 1964) wurde ich gebeten beim Aufbau der „Kerzen“ mitzuhelfen. Ob als Angehöriger der Grund-/Realschule oder als Mitglied des VFL Bad Schwartau weiß ich nicht mehr zu sagen. Wir fingen bereits am späten Vormittag an, spezielle Drahtgestelle in den Rasen um Dreiviertel des Schwartauer Sees zu spicken (das letzte Viertel - parallel zur Schwartau - war gesperrt, dort wurde das Abschlussfeuerwerk gezündet). Jedes dieser Gestelle konnte ein buntes Windlicht aus Plastik aufnehmen. Und wir brachten dann rote, grüne, gelbe und blaue Behälter in diese Drahtgestelle. Zum Schluss wurden dann die Kerzen hineingelegt. Mit dem Anzünden musste solange gewartet werden, dass diese noch genügend „Brennstoff“ hatten, um bis in den späten Abend „Licht“ zu spenden.
Ich bin mir sicher, dass letztlich nicht nur „1000“, sondern mehrere tausend dieser bunten Lichter erstrahlten. Es war ein fantastischer Anblick! Und es war so viel schöner, als „das“, was später kam… gewiss, die Fackeln waren auch nicht schlecht, auch nicht die Kerzen, die man auf den im See schwimmenden Flößen zum Leuchten brachte.
Aber "das" war bereits eine deutlich abgespeckte „Licht-/Kerzen-Variante“ von jenen Festen dort, wie ich sie zu früherer Zeit erlebte.
Fest der 1000 Kerzen
Fest der 1000 Kerzen
Hotel Geertz
1968 begann der Neubau des Geertz-Hotel. Vier Jahre alt war ich damals. Mein Elternhaus (in der Pariner Str.13) war/ist lediglich rund 300 Meter vom besagten Gebäude entfernt. Sehr gut erinnern kann ich mich an die „Rammen“, die in der ersten Phase des Baus zum Einsatz kamen. Lange waren sie zu hören, da die Rammen über mehrere Wochen ihre Arbeit verrichteten. Das Geertz-Hotel hat mich als Kind nicht sonderlich interessiert; es stand nun – irgendwann „fertig“ – halt „da“. Später, als Jugendlicher, rückte es insofern in mein Blickfeld, als dass dort hin und wieder Musikveranstaltungen stattfanden und zu diesen „Disco“-Events auch zahlreiche Mädels dort erschienen. Es hat zumindest mir sehr viel „Spass“ bereitet, dabei gewesen zu sein. Soweit ich mich erinnere, war das aber bald wieder vorbei mit diesen „Events“ (hat sich finanziell wohl nicht gelohnt).
1980 habe ich das Geertz-Hotel mal aus meinem Zimmer heraus abgelichtet. Das Haus im Vordergrund steht längst nicht mehr, dort ist nun ein anderes Gebäude. Rechts im Foto ist das Hoch-Haus „Töpferberg 1“ zu sehen.
oben: Blick aus den oberen Etagen des "Geertz-Hotel" in Richtung Töpferberg / Pariner Strasse. Das Bild habe ich 1979 aufgenommen. Zwischenzeitlich hat sich einiges an der Bebauung im Töpferberg und im Bereich der Pariner Strasse verändert.
1968
oben: Artikel aus den Lübecker Nachrichten vom 07. Mai 1968
Artikel aus den Lübecker Nachrichten vom 15. März 1968
Ehrenhain
Ehrenhain
Ehrenhain
Ehrenhain
Ehrenhain
Ehrenhain 4.4.2020
oben: Ehrenhain Bad Schwartau - Volkstrauertag 15.11.2020
Ehrenhain
Ehrenhain
Ehrenhain Bad Schwartau - Volkstrauertag 15.11.2020
Ehrenhain Bad Schwartau - Volkstrauertag 15.11.2020
Ehrenhain Bad Schwartau - Volkstrauertag 15.11.2020
Ehrenhain Bad Schwartau - Volkstrauertag 15.11.2020
Ehrenhain Bad Schwartau - Volkstrauertag 15.11.2020. Rechts im Bild: der Stein zum Gedenken an Henry Bollau und Hans Bollau
Ehrenhain 4.4.2020
Ehrenhain Bad Schwartau - Volkstrauertag 15.11.2020
Ehrenhain
Ehrenhain
Ehrenhain
Ehrenhain
Zum Gedenken
Manche „Geschichten“ sind dazu da, um sie fort zu tragen in das Reich des „Nicht-Vergessens“; sie möchten und müssen weitergegeben werden von Generation zu Generation.
Vor allem, um aus „ihnen“ zu lernen. Nicht zuletzt aber auch, um den vielen Menschen zu gedenken, die während der Kriege ihr Leben verloren oder unter den damaligen Umständen leiden mussten.
Vor fast zwanzig Jahren ereignete sich in Bad Schwartau etwas, das in einigen lokalen Medien Beachtung fand. Auch ich nahm davon Kenntnis. Aus den Zeitungen, aber vor allem aus den Erzählungen meines Vaters, der seinerzeit dabei war, als eine ehemalige Zwangsarbeiterin jenen Ort wiedersah, an dem sie einst – während des Zweiten Weltkriegs – eingesetzt war.
Im Jahr 2000 besuchte die Polin Stefania Porzuczek jene Örtlichkeiten, an denen sie einst lebte und arbeitete. Leben und arbeiten musste! Stefania war entgegen ihrem Willen hierher verbracht worden. Und sie war nur ein Mensch von so vielen anderen, die es zwangsweise in die „Fremde“ verschlug.
Dass sie trotz allem Erlebten ihren Frieden mit der „Vergangenheit“ machen konnte bei ihrem Besuch in Bad Schwartau, lag nicht zuletzt begründet in dem „großen“ und liebenswerten Empfang, welcher ihr zuteilwurde in der Soldbadstadt.
Sie war nicht allein, als sie den Bahnhof von Lübeck erreichte; ihr Sohn (inzwischen selber „Großvater“) begleitete sie auf ihrer Reise.
Zu den Menschen, die sie begrüßten und die sich in diesen Tagen um sie „kümmerten“, gehörte auch mein gleichnamiger Vater, Manfred Krellenberg.
Er hatte Stefania kennengelernt, als er noch „klein“ und „jung“ war. Seine Mutter war seit Anfang der 1930-Jahre auf jenem Gasthof in Groß Parin beschäftigt und verbrachte dort viel Zeit. Und gelegentlich durfte er, mein Vater, damals mit. Er war an so manchem Tag dabei, wenn seine Mutter (meine Großmutter) ihren Teil dazu beitrug, dass die zahlreichen Gäste auf dem Pariner Berg sehr zufrieden waren.
Und so lernte der „kleine“ Manfred auch die Stefania kennen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs konnte Stefania wieder nach „Hause“. Ihre Schwester Stanislawa musste sie jedoch in „fremder Erde“ hinterlassen. Diese war in der Nähe ebenfalls als „Zwangsarbeiterin“ tätig gewesen und hatte ihr Leben im Jahr 1943 verloren an den Folgen einer Blinddarmoperation.
Das Grab, an dem man sie einst bestattete, existiert längst nicht mehr. Aber dort, wo man Stanislawa zu Grabe trug, errichtete man eine Stätte. „ZUM GEDENKEN FÜR ALLE DIE IN DER FREMDE DEN TOD FANDEN“ steht u.a. auf dem Stein.
Es wird für Stefania und all die anderen Menschen, die an jenem Tage auf dem Friedhof in Bad Schwartau standen, etwas sehr „Bewegendes“ gewesen sein.
Manches Mal hat mein Vater mir davon berichtet. Manfred Krellenberg (sen.) hat bis Anfang April 2011 davon zu erzählen gewusst. Einen Tag vor seinem 74. Geburtstag starb er. Gestern, an seinem Todestag, habe ich sein Grab wieder mal besucht. Es ist auch jener Platz, wo seine Eltern bzw. meine Großeltern Anne-Marie und Friedrich Krellenberg ihre letzte Ruhestätte fanden.
Und ich begab mich dann auch an jenen Platz, an dem an Stanislawa erinnert wird. Und all jene, die in der „Fremde den Tod fanden“.
Sie alle wollen und dürfen nie vergessen werden!
Einige Jahrzehnte alt ist jene „Kleine Luftschutzhausapotheke“, die hier gezeigt wird. Um 1942 wurde der Koffer mit den zu sehenden Utensilien bestückt und dann von einem Familienangehörigen erworben. Fortan im Hause der Pariner Strasse 14 (später in „ 13“ umbenannt) aufbewahrt, fristete der Koffer sein „Dasein“. Zum Glück wurde diese „kleine Luftschutzhausapotheke“ wohl nie benötigt. Trotz manchem Luftalarm wurde Bad Schwartau während des Zweiten Weltkriegs von Luftangriffen weitgehend verschont; lediglich in der Berliner Strasse fiel eine Bombe (so erzählte es mir mein Vater, 1937 geboren) und richtete Schäden an. Verstaubt war die „LS-Apotheke“, als ich sie vor einiger Zeit aus einer Dachbodenecke meines Elternhauses zog und sie in meine „Obhut“ brachte. Ihr Inhalt scheint weitgehend vollständig zu sein, zumindest auf den ersten Blick. Auch eine Augensalbe aus der Apotheke von „Klindwort“ befindet sich darunter. Ein Stück „Zeitgeschichte“, auch von Bad Schwartau.
LS-Apotheke
LS-Apotheke
LS-Apotheke
Luftschutz-Apotheke
Luftschutz-Apotheke
Luftschutz-Hausapotheke
Luftschutz-Hausapotheke
Luftschutz-Hausapotheke
Luftschutz-Apotheke
Luftschutz-Apotheke
Luftschutz-Apotheke
Luftschutz-Apotheke
Luftschutz-Hausapotheke
Luftschutz-Hausapotheke
Luftschutz-Hausapotheke
Sie stand schon als "Sperrmüll" an der Straße - diese Kiste. Mein Bruder hatte einen Teil des Dachbodens unseres in Bad Schwartau stehenden Elternhauses aufgeräumt und war der Meinung, dass dieses hölzerne Behältnis, das bereits viele Jahrzehnte dort sein Dasein fristete, weg müsse. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um die Kiste - einst „Eigentum Schwartauer Werke“ - an mich zu nehmen. Wie an der Seitenwand zu erkennen ist, wurde die Kiste auch zum Transport von Riegelminen 43 (RMi 43) benutzt. Das waren Panzerabwehrminen, welche von der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Und so hat diese Kiste eine besondere Geschichte, die es zu bewahren gilt.
Die Stadtehrenscheibe von Bad Schwartau für Mitglieder der Schwartauer Schützengilde von 1923 e.V. habe ich 2010 und 2017 erhalten. Letztere ist insofern etwas "Besonderes", da sie in dieser Form "falsch" ist: das Stadtwappen wurde spiegelverkehrt auf das Glas geschliffen