Laut Kriegstagebuch der 11. Räumboots-Flottille ist R 178 eines der Fahrzeuge gewesen, welche JUMINDA am 21./22.10.1943 Geleitschutz gegeben haben (siehe Kopie des KTB-Ausschnittes im Kapitel "Minenschiff JUMINDA"). Laut KTB R 199 ist R 178 zusammen mit R 199 um 09.30 Uhr des 21.10.1943 aus La Spezia ausgelaufen, um JUMINDA zu geleiten. Im Gefechtsbericht R 187 (siehe ganz oben) wird R 178 jedoch nicht erwähnt. Im Fernschreiben 0125 (s.o.) und im Gefechtsbericht des Chefs der 3. Geleitflottille vom 2.12.1943 ist von 3 R-Booten, welche JUMINDA geleiteten, die Rede. Das steht jedoch im Widerspruch zu den Angaben im Kriegstagebuch der 11. Räumbootsflottille (wo R 178, R 187, R 199 und R 201 als JUMINDA geleitende R-Boote gelistet sind) sowie zum Action-Report No.16 und der Zeichnung zu diesem Gefechtsbericht. Die Amerikaner beziffern die Anzahl der R-Boote auf "four" (4). Doch R 178 kann eigentlich nicht dabei gewesen sein, denn es hatte gemäß KTB der 6.Räumbootsflottille Werftliegezeit.
Wer löst das Rätsel?
Laut KTB 6. Räumbootsflottille hatte das dieser Einheit zugewiesene R 178 vom 6.10.1943 bis 23.10.1943 Werftliegezeit.
Keine Seetage für R 178 in der Zeit vom 16.10.1943 - 31.10.1943
Action Report No. 16 15. US-MTB-Squadron
Schenkt man dem Gefechtsbericht Nr.16 der 15. US-MTB-Squadron Glauben, dann wurde die JUMINDA in der Nacht vom 22. auf den 23.10.1943 versenkt. Da das Minenschiff aber tatsächlich in der Nacht vom 21. auf den 22.10.1943 gesunken ist, stellt sich die Frage, warum sich die Amerikaner einen derart schwer wiegenden Fehler im Action Report No. 16 geleistet haben. Zwar steht das genaue Versenkungsdatum der JUMINDA unzweifelhaft fest. Jedoch hat dieser Fehler dazu geführt (bzw. führt manchmal immer noch dazu), dass in früheren und in einigen gegenwärtigen Publikationen (z.B. in marinegeschichtlichen Büchern oder im World Wide Web) das Verlustdatum der JUMINDA auf den 23.10.1943 datiert wurde.
Zudem wurde die JUMINDA in den frühen Nachkriegsjahren fälschlicherweise als ehemaliges ital. Schiff "BETTA No. 5" identifiziert, das angeblich von britischen Motortorpedobooten versenkt wurde. Erst nachdem die von den Alliierten beschlagnahmten Kriegstagebücher der deutschen Kriegsmarine wieder in deutschen Besitz übergingen (heute im Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg im Breisgau archiviert) und von Historikern hier ausgewertet werden konnten, wurde klar, dass es sich bei JUMINDA nicht um die BETTA No. 5, sondern um die ELBANO GASPERI handelt, die von US-amerikanischen PT-Booten torpediert wurde. Auch diese beiden Fehler führten dazu, dass in damaligen marinegeschichtlichen Fachbüchern die Geschichte des Minenschiffes falsch dargestellt wurde.
Ferner ist bemerkenswert, dass die Angaben zum Verlustort der JUMINDA teilweise widersprüchlich sind. Hieß es in Erstmeldungen (Fernschreiben) zunächst "2 sm westl. San Stefano", so ist im KTB des Kommandanten von R 199 dokumentiert: "Nördlich St.Stefano". Im Kriegstagebuch R 201 ist von "querab von Stefano" die Rede. Überlebende des Untergangs der JUMINDA sagten aus, dass ihr Schiff "südwestlich San Stefano" gesunken ist. Diese verwirrenden Angaben führten u.a. dazu, dass das Wrack der JUMINDA erst nach intensiver Suche gefunden wurde. Es ist der Ausdauer von Claudio Amerini zu verdanken, dass das nasse Grab der JUMINDA entdeckt und somit der genaue Verlustort des Minenschiffes bekannt wurde.
UJ 2216 (relitto KT EROS, Incomprise )
Oben: "Vom U-Boot-Jäger zum Tauchparadies - die Geschichte des U-Jägers 2216" Die PDF-Datei (Copyright: Manfred Krellenberg) von ca. 12 MB Größe wird durch Klick auf das Bild heruntergeladen (Verwendung nur für private Zwecke, die Wiedergabe - auch einzelner Fotos - in öffentlichen Medien ist nicht zulässig)
UJ 2207
Unweit des U-Boot-Jägers 2216 liegt das Wrack von UJ 2207. Das nasse Grab befindet sich in der Nähe von Sestri Levante
UJ 2219
oben: U-Boot-Jäger (UJ) 2219 ex Motoryacht INSUMA. Das Fahrzeug wurde am 9.9.1943 unweit von Bastia / Korsika versenkt.
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